Pfahlheimer Fastnacht
Die Fastnacht hat in Pfahlheim eine sehr lange Tradition, wie sich aus mündlichen Überlieferungen ableiten lässt. Aus der Zeit um 1900 liegen noch einzelne Schnitzelbankverse vor, die u.a. „d’Kohne, da Freudabauer ond da Buschmied“
erwähnen. Es scheint sich um Verse zu handeln, die in den Wirtschaften vorgetragen wurden. Dort finden „Kappaôbende“ statt, bei denen jeder als Verkleidung mindestens einen originellen Hut zu tragen hat. Aus der Zeit um 1938 ist ein
Fastnachtsumzug mit einer „Altweibermühle“ überliefert, der wohl eine Ausnahme bleibt.
Im 3. Reich scheint die Fastnacht eingeschlafen zu sein.Nach dem 2. Weltkrieg wird die erste Schnitzelbank im Jahre 1947 von Hans Häfner geschrieben. In dieser Zeit entsteht auch aus einem Freundeskreis der „Elferrat“, der zukünftig für Schnitzelbank und Dorffastnacht verantwortlich zeichnet. Aus dem „Kappenabend“ wird ein Bürgerball, der ab dem Jahre 1964 in den Sälen der Gaststätten „Sonne“ und „Grüner Baum“ mit Vortrag der Schnitzelbank abgehalten wird. Mitveranstalter sind Bürgermeister Anton Vogt und der Elferrat. Ebenfalls im Jahre 1964 findet der erste geordnete Fastnachtsumzug in Pfahlheim am Fastnachtsdienstag statt. Die teilweise sehr originellen Gruppen ziehen aber von Pfahlheim aus in alle Ortschaften der damaligen Gemeinde und werden in den Häusern gut bewirtet. Diese alte Tradition scheint sich nur noch beim Musikverein in Ansätzen erhalten zu haben.
Die Eingemeindung nach Ellwangen hat zur Folge, dass der Umzug ab dem Jahre 1973 auf Bitten der Stadtverwaltung auf den Rosenmontag verlegt wird. Der Erfolg hält sich allerdings in Grenzen. 10 Jahre später wird
wieder der Dienstag gewählt.Mit dem Dienstagsumzug 1983 beginnen unter anfänglicher Regie des Liederkranzes bzw. des Elferrats die schon etwas größeren Umzüge unter zunehmend größerer Beteiligung auch auswärtiger Gruppen. Röhlinger
und Zöbinger Narren, aber auch die aus Wört und Ellenberg sind hier besonders zu erwähnen. Der Elferrat organisiert den Fastnachtsumzug und den Bürgerball bis in die 80iger Jahre danach richteten die Pfahlheimer Vereine den Umzug
und den Bürgerball gemeinsam aus.Ab etwa 2000 wird die Organisation des Pfahlheimer Umzugs immer schwieriger. Der „Begegnungsverkehr“ in der Abt-Rudolf-Straße und die zunehmende Teilnahme schmutzverursachenden Bretter- und Bauwagen lassen die Qualität des Umzuges leiden. Deshalb erklärt sich ein Freundeskreis bereit, unter der Regie der Vorstandsrunde ein „Orga-Team“ zu bilden, dem 3 Vereinsvorstände und 3 Nicht-Vorstände sowie der Sitzungspräsident angehören.
Der 1. Montagsumzug 2004 wird ein voller Erfolg. Unter der Regie von Rudolf Gloning nehmen mindestens 80 Gruppen teil. Die Zeitungsangaben bezüglich der Zuschauerzahl schwanken zwischen 7.500 und 15.000. Verpflegungsstände entlang der
Umzugsstrecke entlasten die Wirtschaften. Erstmals nehmen auch Umzugsgruppen aus Ellwangen teil. Die professionelle Planung garantiert einen reibungslosen Ablauf. Aus diesem Freundeskreis bzw. aus diesem „Orga-Team“ entstand der Gedanke eines eigenständigen Faschingsvereins. In der Gründerversammlung am 11.11.2006 wurde der Faschingsverein „Pfahlheimer Limesnarren e.V.“ gegründet. Der neu gegründete Verein genießt einen sehr guten Zuspruch in Pfahlheim und weist nach kurzer Zeit eine Mitgliedszahl von mehr als 400 auf.
Der Schlachtruf der Limesnarren lautet „Heiligsblechle“ worauf die Narrenschar lautstark mit „Heidanei“ antwortet.